Samstag, Mai 05, 2007

CO2-Rechner

Stefan hat hier bereits auf den ökologischen Fußabdruck verwiesen und ein Verknüpfung zu einer persönlichen Berechnung angegeben. Mit den verschiedenen Teilen des Weltklimaberichtes hat sich die öffentliche Diskussion auf den CO2-Ausstoß konzentriert. Auch hierzu gibt es einen Durchschnittsausstoß je Einwohner und das Land Bayern bietet eine Rechenprogramm an, dass es ermöglicht, den eigenen mit dem durchschnittlichen Ausstoß zu vergleichen.
Geht mal zur Seite co2-rechner.bayern.de. Der statistische Deutsche bringt es auf 10,4t CO2 pro Jahr. Ich habe zwei Extreme meines Verbrauchs durchgerechnet und komme damit auf 6,7 bis 7,3t. Der entscheidende Faktor ist bei mir der Flugverkehr. Mit einem Flug im Jahr versaue ich meine Energiebilanz. Schreibt mal in der Kommentarspalte auf was für Werte ihr kommt.

Donnerstag, April 05, 2007

Index zum Europa-Kolleg-Blog

In diesem Blog finden sich u.a. die Hausarbeiten, die zur Vorbereitung auf das Europa-Kolleg 2006 an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel geschrieben wurden.
Ein Index zu diesen Texten findet sich H I E R.
Nun auch mit Hitliste der einzelnen Texte!

F o t o s vom Europa-Kolleg 2006 finden sich auf diesen Webseiten.

Dienstag, März 20, 2007

Lustige Namen bei unlustigen Themen

Hier ein Link zum deutschsprachigen Wikipedia-Artikel zum Thema Risikotypen.
Die haben lustige Namen, die besonders Georgios freuen dürften!

Dienstag, März 13, 2007

Die Engländer haben's verstanden

Ich sitze in einem der Computerräume der Helsinki University of Technology. Da die Prozessoren der Computer eine riesige Abwärme erzeugen, haben diese Räume keine Heizung. Trotzdem ist es üblicherweise sehr warm drinnen. Heute nicht - jemand hat gerade das Fenster geöffnet und es weht frisch herein.
Draussen strahlt die Sonne, welche heute zum ersten Mal seit September vor mir aufgestanden ist - ein schönes Gefühl, nicht im schummrigen Licht einer 11-Watt-Energiesparlampe frühstücken zu müssen.
Die Kruste aus Eis und Schnee auf der grossen Wiese des Campus verwandelt sich nach und nach in einen See. Der Frühling hat uns doch nicht vergessen!

Unter meinen neuen E-mails befindet sich auch eine, die nur einen kommentierten Link und einen Kommentar enthält. Es ist eine Listenmail des an meiner Uni aktiven Vereins Telehpy (TEekkariLEsbojen ja Homojen Polyteknikkojen Yhdistys = Verein der homosexuellen Techs), auf deren Infoliste ich stehe. Der Link verweist auf einen Internetartikel der englischen Zeitung Guardian.

Kommentare? Meine persönliche Meinung dazu könnt ihr der Überschrift entnehmen.

P.S.: Da jetzt eilige Nachfragen zu meiner sexuellen Orientierung per E-mail kamen: Ich gehöre in dieser Hinsicht der (manchmal etwas langweiligen) Mehrheit der Menschen an.
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Kommentar 14. März 2007: Beim EK05 glaubte zunächst eine Mehrheit mich am anderen Ufer verorten zu können, doch dann sagte ich, dass ich auch "boring straight" bin, Jürgen

Donnerstag, Februar 15, 2007

Ökologischer Fußabdruck

Ein wichtiger Begriff, der während des Kollegs, soweit ich mich erinnere, nicht gefallen ist.

Der ökologische Fußabdruck (englisch: ecological footprint) einer Person bezeichnet die Fläche, die nötig ist, um ihren persönlichen Lebensstil aufrecht zu halten - nach aktuellen Möglichkeiten und Produktionsbedingungen.
Mit eingerechnet wird die vom Menschen benötigte Energie, Kleidung, Nahrung und Wohnung sowie die Fläche, die zur Neutralisierung der von ihm verursachten Verschmutzung benötigt wird.

Ein schneller und zum Nachdenken anregender Fragebogen verbirgt sich hinter folgendem Link:
Earth Day Footprint Quiz

Als Sprache kann Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Japanisch und Russisch gewählt werden. Außerdem gibt es den Test auf Portugiesisch. (Hahaha, nicht zu ernst nehmen!)

Besonders interessant ist es, zu vergleichen, wie der ökologische Fußabdruck der einzelnen Länder der Welt aussieht.

Montag, Februar 12, 2007

Vuoden Turhake

Jedes Jahr veranstaltet die finnische Zeitschrift Luonto (= Natur) eine große Abstimmung, in der ein Gegenstand zur Vuoden Turhake (= Überflüssigkeit des Jahres) gewählt wird.
Leser können Vorschläge einsenden, unter denen anschließend von der Redaktion nach Umweltbelastungsaspekten einer ausgewählt und zur Vuoden Turhake ernannt wird.

Hier ein kleiner Überblick über die bisherigen Preisträger
:

2005: SUV (Sports Utility Vehicle), das sind "Geländewagen" für die Stadt
2004: Trinkjoghurt (wegen der Verpackung)
2003: Spielzeuge zum Fast food - Gericht
2002: Importiertes Trinkwasser in Flaschen (Finnland hat super Grundwasser)
2001: Mülleimer, die Windeln beim Einwurf automatisch in eine Plastiktüte abpacken
2000: Laubbläser


2006: Das doppelte Telefonbuch


Seit 2005 bekommt in Finnland jeder Haushalt jährlich nicht ein, sondern zwei Telefonbücher zugeschickt. Der Grund dafür ist, dass die beiden Anbieter Eniro und Fonecta ihre Zusammenarbeit 2004 aus wirtschaftlichen Gründen beendeten. Seitdem liegt die Gesamtauflage der immer weniger benutzten Telefonbücher auf Papier bei 6 Millionen. Finnland hat 5 Millionen Einwohner.
Allein der Suchdienst der Firma Fonecta, der einem gesuchte Kontaktinformationen als SMS zusendet, wird laut Fonecta täglich 1,5 Millionen Mal genutzt*. Da sollte man sich eher fragen, ob die Mehrheit der Leute überhaupt ein Telefonbuch braucht.

Völlig gleich sind die Bücher nicht. So steht beispielsweise die Nummer des Steueramtes nur in einem der beiden Bücher. Der Grund hierfür ist banal: Die Gebühr, die das Amt entrichten muss, ist bei einem der Anbieter niedriger als beim anderen.
Ärgerlich, wenn man das falsche Buch gleich ins Altpapier gegeben hat, als die beiden Schätzchen zu Jahresbeginn kamen...

Telefonbuch abbestellen? - Möglich, aber nur über ausgefülltes Formular per Post. Über Internet nicht zu machen. Grund? - Unbekannt.

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* Quelle: Artikel der Zeitschrift Luonto im Internet. Es fällt mir allerdings schwer, diese Zahl zu glauben. 1,5 Millionen mal täglich - in einem Land mit 5 Millionen Einwohnern???

Sonntag, September 24, 2006

Übersetzung N/A

Vorneweg, weil immer wieder Leute, die eine Übersetzung der Abkürzung n/a suchen, über Suchmaschinen auf dieser Seite landen:

n/a oder N/A bedeutet (insbesondere in Formularen)
  • not applicable - entspricht: entfällt
  • not available - nicht verfügbar (so auch in meiner Überschrift oben)
  • no answer - keine Antwort (seltener)
Jetzt zum eigentlichen Artikel:
Ich lese und schreibe gerne und habe ein großes Interesse an Sprachen, welches ständig von meinem guten Freund Stephan genährt wird, der an der Universität Helsinki in der Humanistischen Fakultät Allgemeine Sprachwissenschaften studiert und neben Deutsch, Englisch, Finnisch und Schwedisch Grundkenntnisse in Spanisch, Baskisch, Sumerisch und Türkisch besitzt.

Ich liebe es zum Beispiel, Filme zu schauen, die nicht deutsch-, finnisch- oder englischsprachig sind.
Dadurch, dass ich die Sprache normal nicht oft zu hören bekomme (Französisch...), nicht besonders gut verstehe (Spanisch, Schwedisch, Norwegisch...), kaum verstehe (Italienisch...) oder überhaupt nicht verstehe (Japanisch, Chinesisch, Russisch, Suaheli, Ungarisch...), hat sie einen sehr interessanten Effekt auf mich und eine andere Rolle im Film, als der reinen verbalen Kommunikation zu dienen.

Es ist so, dass die Sprache, je unverständlicher sie mir ist, umso mehr als Übermittler von Informationen an Bedeutung verliert (logisch) und mir stattdessen eine bestimmte Stimmung vermittelt.

Ein Film, der in einem nicht englischsprachigen Land spielt, wirkt auf mich sehr viel realistischer und packender, wenn die Landessprache gesprochen wird und nicht Englisch mit einem starken Akzent der jeweiligen Sprache.

Ein Beispiel für diesen kleinen Stilbruch wäre der Kunstfilm "Frida", der das Leben der mexicanischen Malerin Frida Kahlo dokumentiert.
Er spielt in Mexico und die Schauspieler sprechen Englisch mit kräftigem spanischen Akzent... bis auf Leo Tolstoy, welcher im Film vorkommt - der würzt sein Englisch mit einem russischen Hauch...
Ich mag den Film sehr gerne, fände ihn aber noch faszinierender, wenn auf den Gebrauch der gerade am logischsten erscheinenden Sprache Wert gelegt worden wäre. :)

Ein Beispiel für Filme, die ich stets in einer Sprache schaue, deren mir bekannte Wörter ich an einer Hand abzählen kann, sind die des japanischen Künstlers Hayao Miyazaki, beziehungsweise seines Studios "Ghibli".
Es handelt sich um japanische Kunstzeichentrickfilme. Kennen und schätzen gelernt habe ich sie durch Stephan, seither teilen wir eine weitere Leidenschaft. Er versorgt mich auch heute ständig mit Hintergrund- und Randinformationen über verschiedene Sprachen, Kulturen und die Landesgeschichte Japans, sowie Wissenswertem über den Regisseur und die Filme.

Japanisch ist wie Musik in meinen Ohren, es klingt so anders als alle Sprachen, die ich sonst kenne. Dafür nehme ich gerne in Kauf, dass ich englische Untertitel lesen muss!

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Obwohl wir dort nur zwei englischsprachige und einen deutschsprachigen Film geschaut haben, bot das Europa-Kolleg eine einzigartige Gelegenheit, bisher ungehörte Sprachen kennenzulernen und selbst zu versuchen, ein paar Wörter auszusprechen... oder auch ein paar Seiten laut zu lesen, warum nicht? *hust hust* ;)

Beim Lesen in meinem direkt nach dem Kolleg gekauften Portugiesisch-Sprachführer entdeckte ich ein geniales Wort: Saudade... ich meine SAUDADE.
Wer wissen will, was es bedeutet, der klicke hier!
Es handelt sich bei dem Wort um eines, das es in keiner anderen Sprache zu geben scheint.

Ein solches Wort gibt es auch im Finnischen: SISU. Hierzu berichtet Wikipedia, etwas knapp:
Sisu bezeichnet eine angeblich nur den Finnen eigene Eigenschaft. Das Wort ist daher auch kaum übersetzbar, bedeutet aber soviel wie "Kraft", "Ausdauer" oder "Beharrlichkeit", besonders in anscheinend aussichtslosen Situationen.
Sisu wurde in der finnischen Geschichte besonders in der Unabhängigkeitsbewegung und im Winterkrieg beschworen. Heute wird es gerne im Sport, vor allem bei Eishockey-Länderspielen bemüht.
Neben den im Wikipedia-Artikel erwähnten Kraftfahrzeugen gibt es auch scharfe Salmiakpastillen, die nach dieser Tugend benannt sind -
Geistig flinken EK-Teilnehmern ist meine nächste Frage natürlich sonnenklar:
Gibt es in eurer Muttersprache oder einer euch bekannten Sprache auch solche unübersetzbaren Wörter? Wenn ja, übersetzt sie mal (wortreich, so gut es eben geht) und schreibt sie hier rein! :)

Damit verabschiede ich mich auch schon wieder. Liebe Grüße aus dem Norden!
Stefan

P.S.: Eine weitere Kuriosität der portugiesischen Sprache ist angeblich die Redewendung "Pois pois!", welche in etwa "Ja ja", "So so" oder "So ist es" bedeutet.
Auf Finnisch bedeutet "pois" allerdings "weg, fort"...
"Pois pois!" = "Hau ab!" ?

Donnerstag, September 07, 2006

Die Standortdebatte in der EU

Vor einigen Tagen erhielt ich eine Ketten-E-mail von einer Freundin. Ihr zentraler Inhalt war der folgende:
The European Parliament should be located in Brussels.

It costs European taxpayers approximately 200 million Euros a year to move the Parliament between Brussels/Belgium and Strasbourg/France. As a citizen of the European Union, I want the European Parliament to be located only in Brussels.

Participatory democracy
Article 47 on participatory democracy in the proposed constitution for the European Union, which the European Commission supports, wants the citizens of the European Union to become more active and to participate in the debate on European issues. Therefore, we are starting a citizens' initiative to collect a million signatures to put an end to this waste of taxpayers' money.

Join 931845 other european citizens in signing the petition!

Why the Oneseat campaign?
http://www.oneseat.eu/
(English only)
Schaut euch die verlinkte Seite mal an. Ich selber hab sie ehrlich gesagt nur überflogen, aber interessant klang das Thema schon.
(Die oben zitierte Nachricht in der Serien-Mail war leider, wie üblich, anonym.)

Was haltet ihr davon?

Liebe Grüße, Stefan

Mittwoch, August 23, 2006

Eine andere Definition

Im Kolleg hatten wir uns auch mit Definitionen der Begriffe Natur, Landschaft auseinandergesetzt - zu diesem Thema fand ich den folgenden Beitrag von Brecht, der neuen Stoff zum Nachdenken über die erwähnten Definitionsfragen bringt:

„Unter Natur versteht man alles, was nicht von den Menschen hervorgebracht ist, und da all dies, um zu bestehen, produziert, auch die Schöpferin all dessen, dessen Schöpfer nicht der Mensch ist. Für eine Spinne gehörte, wenn sie den gleichen Begriff der Natur verwendete, ihr Netz nicht zur Natur, wohl aber ein Gartenstuhl. Die Schwärmerei für die Natur kommt von der Unbewohnbarkeit der Städte. Die Natur schlechthin ist aber ebenfalls unbewohnbar. Die Liebe der Landleute und der Seeleute zur Natur ist zunächst die Liebe zu ihrer Werkstatt, oder die Gewöhnung an sie. Die Seeleute sagen mit Recht, sie liebten das Leben zur See, das ist eine bestimmte Tätigkeit und eine bestimmte Gesselschaft. Me-ti, ein Städter, sagte: Die Natur läßt mich kalt, aber die und die Natur (und er bezeichnete eine oder die andere Landschaft) liebe ich.“

Aus: Me-ti / Buch der Wendungen, in: Bertolt Brecht - Werke, Prosa I, Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag

posted by Lukáš