Im Winter 2006 passierte die größte Ölverschmutzung in estnischer Zeitgeschichte. Mehrere Tausende Seevögel wurden getötet, als ein unbekannt bleibendes Schiff ein Unfall mit der Bilgenwasserleitung hatte. Estland liegt in einem geographischen Bereich, wo Seevögel zum überwintern ankommen und deswegen sind solche Verschmutzungen sehr gefährlich für die ganze Biota der Ostsee.
Hunderte von Freiwilligen haben wochenlang dem estnischen Rettungsdienst geholfen die Folgen der Verschmutzung zu eliminieren. Besonders viel Arbeit wurde bei den Seevögel verrichtet. In verschiedene Hangars wurde sich um die Vögel gekümmert, indem man sie gewaschen, gewärmt und gefüttert hat.
Jetzt, knapp sechs Monate später wird in Estland ein neues Gesetz in Kraft gesetzt, das gestattet, dass man ungehindert Kormorane töten darf. Nur sechs Monate vorher waren diese Vögel noch unter Schutz. Jetzt sagt das Gesetz, dass man ganzjährig die Vögel neben Brutplätze und im Sommer in der Nähe von Fischkörben töten soll, weil sie die Fischmenge in der Ostsee gefährden. Auch werden die Eier mit Öl gesprüht. In Estland gibt es momentan ungefähr 16.000 Kormorane, aber nach das Umweltministerium soll diese Zahl nun auf die Hälfte verringert werden.
Dieses politische Ziel bringt aber auch andere Folgen mit sich. Kormorane spielen im Seeleben eine wichtige Rolle, weil sie insbesondere schwache und kranke Fische fressen und dadurch den Fischbestand gesund halten. Wenn dieser Teil der Kette ausfällt, kann das auch direkt Menschen beeinflussen, weil die Estländer viel Fisch essen (Strömling, Barsch, Scholle, usw.) und Futterfische auch zu Haustiere füttern. Auf der anderen Seite können die Fischmengen, ohne Intervention des Menschen, von der Kormorane stark verringert werden, weil sie keine Gegner in der Natur haben.
Liina, Tallinna Saksa Gümnaasium, Estland
--------siehe auch den Aufsatz über Umwelt in Estland und der Phosphorit-Konflikt
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