Montag, Juli 24, 2006

Überschwemmungen am Lago Maggiore

Auszug aus der Hausarbeit von Franziska:
Ich wohne sehr nahe am Lago Maggiore, dem zweitgrößten See Italiens. Nach langen Regenperioden tritt der See oft über seine Ufer. Durch Klimaveränderungen in den letzten fünfzig Jahren, wurden die Abstände zwischen den einzelnen Überschwemmungen kürzer. Im Jahr 2000 trat der Lago Maggiore das letzte Mal über seine Ufer. Durch anhaltende Regenfälle stieg der Wasserpegel des Sees sehr schnell und unerwartet. Die Orte, die unmittelbar am See liegen, auch unsere Nachbarorte Laveno und Porto Valtravaglia waren sehr stark von der Überschwemmung betroffen.
Diese Katastrophe hatte einen großen Einfluss auf das Leben der Anwohner. Mit Holzbrettern, Sandsäcken und Pumpen versuchten sie sich vor dem Wasser, das in ihre Wohnungen, Keller und Geschäfte floß, zu schützen. Da aber das Grundwasser stieg, drang es durch den Boden in die Häuser ein. Den Anwohnern wurde durch die Polizei und die „Protezione Civile“, eine Institution, die dem Technischen Hilfswerk in Deutschland entspricht, geholfen. Diese fuhren mit Booten zu den Häusern und versuchte mit den Besitzern so viel wie möglich zu retten. Den Anwohnern und Ladenbesitzern wurde von staatlicher Seite keine hinreichende finanzielle Unterstützung für die Renovierung ihrer Wohn- und Geschäftsräume gewährleistet, so dass es für manche sogar die Aufgabe ihres Geschäftes bedeutete.
Der italienische Staat versucht, in Zusammenarbeit mit der Schweiz Lösungen zu finden, um nach lang anhaltenden Regenfällen das Wasser kontrolliert aus den Alpen in den Lago Maggiore fließen zu lassen. So können große Fluten, nicht nur an unserem See sondern vor allem in der Po-Ebene eingeschränkt werden.
Abschließend kann ich sagen, dass mir dieses Ereignis neue Einblicke in die Natur gebracht hat, da es mir vor Augen führte, wie die Naturgewalten das Leben vieler Menschen einschränkt. Durch das Eingreifen in die Natur wird die Umwelt immer mehr verändert und geschädigt. Zudem ist es nicht möglich, sich vor allen Naturgewalten zu schützen. Es wird immer etwas Bedrohliches in der Natur bleiben.
Franziska, Schola Europaea Varese, Italien
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siehe auch den Aufsatz Umweltbewusstsein in Italien

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