Ganz in der Nähe meiner Stadt liegt das sogenannte „Delta des Axios“. Es ist einer der wichtigsten Feuchtbiotope Griechenlands. Es ist jener Ort, an dem drei der größten Flüsse Griechenlands, der Axios, der Aliakmon und der Ludias, ins Meer zusammen-fließen. Von oben gesehen, sieht das ganze aus wie ein Dreieck, oder wie ein Buchstabe Delta des griechischen Alphabets (Δ). Die Flüsse schwemmen nährstoffreiche Erde an, wodurch sich die Küstenlinie allmählich vorschiebt. Es bildet sich so ein Gebiet mit fruchtbarem, schlammigem Boden, welcher eine ideale Brut- und Vermehrungsstätte für Hunderte von Vogelarten in ganz Griechenland darstellt. Seine Lage jedoch, direkt am Rande der Großstadt ist äußerst problematisch. An der Ostseite der Stadt befinden sich die Fabriken der Industriezone und die großen Felder, die Thessaloniki mit Obst und Gemüse versorgen. Die Fabriken belasten das Wasser der Flüsse z.B. mit Farbresten, Lösungsmitteln und anderen Industrieabfällen. Die Bauern pumpen einerseits das bereits belastete Wasser, zur Bewässerung ihrer Felder, und belasten die Umwelt andererseits noch mehr, indem sie ihre Pflanzenschutzmittel ins Grundwasser sickern lassen. Außerdem existieren im Feuchtbiotop viele „wilde“ Müllhalden, mit Abfällen aus Privathaushalten und Industrie (z.B. Batterien und Schwermetallen). Ein absurder Höhepunkt ist schließlich, dass das flache Terrain des Feuchtbiotops über lange Zeit als Rennpiste verwendet wurde, was für die dort lebenden Tiere eine dauernde Bedrohung darstellte, nicht nur durch die Autos, sondern auch durch den Lärm.
In dieser Hinsicht lässt sich sagen, dass es für Naturschützer in Griechenland noch eine Menge Arbeit gibt.
Georgios, Deutsche Schule Thessaloniki, Griechenland
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siehe auch den Aufsatz Natur und Umwelt in Griechenland
und den Aufsatz von Umweltschutz in Griechenland
siehe auch den Aufsatz Natur und Umwelt in Griechenland
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