Montag, Juli 24, 2006

Umweltbewusstsein in Italien

Auszug aus der Hausarbeit von Franziska:
Wichtig für den Umgang mit der Natur, ist das Umweltbewußtsein der Menschen im Land. Dies ist in Italien bis jetzt durchaus problematisch. Der sorgsame Umgang mit der Natur wird von Vielen mißachtet.
Oft beobachte ich, dass Autofahrer ihren Abfall einfach zum Fenster hinauswerfen. Programme, die in Deutschland schon lange Jahre praktiziert werden, so zum Beispiel die Mülltrennung, die in meiner Gemeinde erst dieses Jahr konsequent eingeführt wurde.
Auch fehlten bis vor kurzer Zeit ausreichend Klärwerke, so dass ein großer Teil des Abwassers ungeklärt in Kanäle, Flüsse und Seen floß. Dieses Problem ist immer noch nicht vollständig gelöst.
Mailand wurde vor einigen Jahren zu einer Strafe von Seiten der Europäischen Union verurteilt. Der Bau einer Kläranlage war seit einigen Jahren geplant und nicht ausgeführt worden. Die Konsequenz davon war, dass das Abwasser von ungefähr drei Millionen Menschen in die umliegenden Flüsse geleitet wurde, diese münden in den Po und schließlich in die Adria. Das Po-Delta wurde dadurch stark verschmutzt und es sind Schäden entstanden, die vermutlich nicht mehr rückgängig zu machen sind. Den positiven Effekt und die Bedeutung von Kläranlagen kann man bei zwei kleineren Seen in unserer Gegend, dem Vareser See und dem See von Monate deutlich beobachten. Die Wasserqualität hat sich durch diese Anlagen in den vergangenen Jahren drastisch verbessert.
Eine weitere Schwierigkeit in Italiens Umweltpolitik stellt die hohe Luftverschmutzung durch Abgase dar. Entgegen der Vereinbarungen des Kyoto-Protokolls, steigen die Treibhausgase immer noch an. Typische Wetterlagen in den Wintermonaten tragen im Ballungsraum von Mailand zu einer erhöhten Luftverschmutzung bei. Deshalb werden immer wieder autofreie Sonntage und andere Maßnahmen zur Reduzierung des Fahrzeugaufkommens verordnet. In der Gegend um Varese werden diese, zum Beispiel durch lokale Bürgerinitiativen („strade da vivere“), ins Leben gerufen. Diese Schutzmaßnahmen stellen sich allerdings als unzureichend heraus.
Eine andere Möglichkeit wäre, mit konsequenter Nutzung der Sonnenenergie, die Belastung der Natur durch Abgase zu verringern. Italien liegt geographisch günstig und trotzdem ist die Solartechnik nicht so weit verbreitet, wie in anderen Ländern der Europäischen Union. Im Rahmen eines Programmes der EU hat sich Italien zum Ziel gesetzt, diese Energiequelle verstärkt zu nutzen.
Das Umweltbewusstsein in Italien rückt immer mehr in den Vordergrund. Es wird verstärkt auf die Umwelt geachtet und versucht, den Umgang mit ihr zu verbessern. Schon viele Gesetze sind zum Schutz unserer Umwelt in Kraft getreten, trotzdem gibt es immer noch Probleme, sie entweder umzusetzen oder den Menschen nahe zu bringen.
Immer wieder rückt die Natur in das Zentrum des Lebens der Menschen.
Franziska, Schola Europaea Varese, Italien
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siehe auch den Aufsatz Überschwemungen am Lago Maggiore
und den Aufsatz von Giulia Mensch und Umwelt in Italien

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