Montag, Juli 24, 2006

Umweltschutz in Ungarn

Auszug aus der Hausarbeit von Balázs:
Der Umweltschutz wird weltweit nur von einem kleinen Kreis von Menschen für wichtig gehalten, der Durchschnittsmensch ist eher von eigensinniger Gleichgültigkeit und Unwissenheit geprägt. Obwohl sie sich nur langsam verbreiten, gibt es zum Glück auch in Ungarn schon nationale und örtliche Organisationen und Vereinigungen für den Umweltschutz.
Der EU-Beitritt Ungarns 2004, bzw. die Vorbereitungen darauf, stellten die ungarische Umweltpolitik vor bedeutende Herausforderungen. Durch die Übernahme des einschlägigen Gemeinschaftsrechts steht Ungarn im Bereich Umweltschutz vor Aufgaben, die zum Teil nur mittel- oder langfristig zu lösen sind. Zur Lösung dieser Probleme bedarf es in den einzelnen Umweltbereichen langfristiger nationaler Strategien. Die Umsetzung dieser Strategien zur Erreichung von EU-Standards geht mit einem enormen Investitionsbedarf einher, der zum Großteil aus den Struktur- und Kohäsionsfonds finanziert wird.
Der ungarische Staat muss sich jetzt auf fünf hauptsächliche Punkte konzentrieren, und zwar: Abfallwirtschaft, Siedlungswasserwirtschaft, Luftreinhaltung, Erneuerbare Energien, Altlastensanierung.
Die staatlichen Sanktionen sollen einem Ziel dienen, eine gemeinsame Funktion erfüllen: die Natur in Ungarn zu bewahren. Der Erfolg dieses Projekts hängt aber nicht nur vom Staat ab. Eine Kooperation zwischen Behörden und dem Volk ist in diesem Fall äußerst notwendig.
Die Menschen müssen die Wichtigkeit dieser Forderung realisieren und um bedeutende Ergebnisse zu erreichen, sollte die allgemeine Mentalität der Bevölkerung verändert werden. In Ungarn bleibt es weiterhin ein Problem, dass die Umweltpolitik ganz einfach falsch und nicht genügend öffentlich vorgestellt wird. Der Durchschnittsbürger in Ungarn wird über die Neuerungen, entsprechenden Möglichkeiten ungenau informiert, ist über seine eventuelle Verantwortung oft gar nicht im klaren.
Auf der anderen Seite sind die meisten Ungarn stolz auf ihr Land, auf die Gegebenheiten der Natur, wie der Plattensee, das berühmte Tiefland (Puszta), oder die zwei größten Flüsse (die Donau und die Theiß). Große ungarische Dichter, wie Sándor Petőfi, oder János Arany haben ganze Gedichtzyklen der ungarischen Umwelt gewidmet, ihre geschilderte seelische Beziehung zu ihr wird von Generation zu Generation weitergegeben, so erlernt man eine gewisse Demut der Natur gegenüber. Damit sich diese Beziehung zur praktischen Ebene entwickelt, müssen wir uns jedoch noch viel Mühe geben.
Balázs, Thomas Mann Gymnasium / Budapesti Német Gimnázium, Ungarn
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siehe auch den Aufsatz Das Jahrhunderthochwasser

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