Die Geschichte des Umweltschutzes in Spanien ist relativ kurz, aufgrund der besonderen politischen Situation unseres Landes vor ungefähr 30 Jahren. Nach einer langen Diktatur sollte der spanische Staat gründlich modernisiert werden. Dieser Prozess dauerte ziemlich lange und erst nachdem die vitalsten Prioritäten erreicht wurden und die Staatswirtschaft wieder zu einem stabilen Gleichgewicht gebracht worden war, konnte endlich ein Umweltbewusstein entstehen, das durch die Gründung des entsprechenden Ministeriums besiegelt wurde.
In Spanien, dem zweitgrößten europäischen Land, befinden sich zahlreiche Naturparks, Reserven und andere Landschaftsschutzgebiete, die sowohl Wälder und Berge, als auch Küste und wichtige Flussufer umfassen. Die geographische Lage unseres Landes als eine Halbinsel und ihre einzigartige Merkmale bieten also sehr verschiedene Ökosysteme, zu denen Gebirgsketten wie die Pyrenäen, die Baskischen Berge oder Sierra Leona, Wüsten (Monegroswüste), Flachländer, sowie Feuchtgebiete (unter ihnen Doñana, einer der wichtigsten Vogelbiotope in Europa und Heimat des iberischen Luchses) und wichtige Küstenverbreitungsgebiete zählen.
Dafür teilt sich das Umweltministerium in fünf Abteilungen, das heißt Gewässer und Küsten, Datenbank der Artenvielfalt, Nationalparks und Wetterkunde. In der fünften Abteilung, die Pressezentrale, werden die Umweltwerbeaktionen und vom Staat unterstützten Bürgerinitiativen geleitet.
Da Spanien auf einem autonomischen Regierungssystem gegründet ist, verfügt das Baskenland, meine Heimat, über ein eigenes Umweltministerium, das unserer autonomen Regierung untergeordnet ist. Seine Arbeit konzentriert sich auf die am meisten vorkommenden Ökosystemarten unseres Gebietes: das Wald- (manchmal auch Gebirgs-) und das Meerbiotop.
Nebenbei gibt es natürlich auch zahlreiche, unabhängige Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen, wie zum Beispiel „Ecologistas en Acción“ (Naturschützer im Einsatz), „Adena“ (der spanische Zweig der internationalen WWF), „Ekologistak Martxan“ (baskische Organisation) oder internationale Vereine wie „Greenpeace“.
Unsere Vielfalt an Ökosystemen und Arten ist auch die Ursache für die Vielfalt an mögliche Katastrophen, die unsere Umwelt bedrohen. Viele Spezies wie der iberische Luchs oder der Braunbär sind kurz vor dem Aussterben, was heutzutage durch experimentelle Fruchtbarkeitsbehandlungen und Neubesiedlungen mit ausländischen Exemplaren entsprechend vermieden wird.
In den letzten Jahren wurde in Bilbao, meiner Heimatstadt, ein Programm zur Reinigung unseres Flusses durchgeführt. Bilbao war bis in den 80er Jahren einer der wichtigsten Stützpunkte der spanischen Industrie und die baskischen Eisenhüttenwerke waren im ganzen Land bekannt, sowie die Schiffswerften. Als die meisten Fabriken schlossen und nur der Schiffbau blieb, dachten viele dass unserer Fluss, der schon seit lange als Abwasserkanal ins Meer funktioniert hatte, sich alleine reinigen würde, doch die Situation war von alleine nicht zu retten. Erst vor ungefähr zehn Jahren begannen die Reinigungsprozesse, die uns Enten, Fische und sogar Delfine in der Flussmündung wiedergebracht haben.
Fernando, Colegio Alemán San Bonifacio Bilbao, Spanien
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siehe auch den Aufsatz Die Prestige-Katastrophe
und den Aufsatz von Benoit Umgang mit der Natur in Premià de Dalt
und den Aufsatz von Mona Umgang der Menschen mit der Umwelt in der Region Barcelona
siehe auch den Aufsatz Die Prestige-Katastrophe
und den Aufsatz von Benoit Umgang mit der Natur in Premià de Dalt
und den Aufsatz von Mona Umgang der Menschen mit der Umwelt in der Region Barcelona
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